B - Der Geheime Kommerzienrat

Szene B 3

Preistafel: gutes Weißbier 6 Pf pro Flasche
Lagerbier 7 Pf pro Seidel
Schwarzer ungesüßter Kaffee 1,5 Pf pro 0,5 l

Hans-Jürgen (Konstantin Eckert 20030728)

Die Preistafel ist gut sichtbar anzubringen.

Die Chorleute bauen sich ein gaststättenähnliches Vereinszimmer auf, Brautpaar wird in die Mitte genommen. Etwas abseits steht ein gerade ausgelernter Bube. Der Chorleiter Hansjürgen kommt zackig auf die Bühne:

HANSJÜRGEN: Ruhe! Die Sänger des Chores “Deutsche Eiche” grüßen sich wie immer mit dem Vereinslied: Stimmt an – mi-mi-mi

N° 08 Kanon “Deutsche Eiche” (0.6MB)

Was störts die Deutsche Eiche,
wenn sich die Sau dran wetzt?

Brautpaar (Antoinette Eckert, Jan Kuberski20030721)

HANSJÜRGEN: Ich sehe ein Brautpaar. Vortreten! Wer heiratet ist selbst dran schuld! So soll euch unser neues Lied ein Leben lang nacheilen. Wenn's euch erreicht hat, ist es Zeit für Kinder, höhö! mi-mi-mi, fuchtelt danach nur hilflos herum

Chor (20030728)

N° 09 Wenn unsre Lieder (2.1MB) Text: Andreas Eckert nach eine Idee von Gisela Roscher

(Choreografie)

  1. Wenn unsre Lieder euch zu Herzen gehen
    Dann zeigt uns auch, wie eure Freude klingt.
    Nach kurzer Zeit werden wir sehen
    Dass Singen uns einander näher bringt.
    Ob alte oder neue Weise –
    Nicht immer treffen wir den rechten Ton.
    Ob hoch, ob tief, laut oder leise,
    versuchen wollen wir es schon.
    Wenn unsre Lieder euch zu Herzen gehen
    Dann zeigt uns auch, wie eure Freude klingt.
    Nach kurzer Zeit werden wir sehen
    Dass Singen uns einander näher bringt.

Chor (20030728)

  1. Viele Worte, schnell gesprochen,
    dahingeredet, doch nicht ernst gemeint,
    erklären uns den Wert des Lebens.
    Verletzen öfter, als es scheint.
    Viel Theater, viel Gewese
    Und ungebremste Eitelkeit.
    Mal etwas Geld für kranke Tiere
    Manch einer glaubt, das wäre Menschlichkeit.
    Wir wollen andre Zeichen setzen
    Und Lieder singen von Gemeinsamkeit.

´Hans-Jürgen (Konstantin Eckert 20030728)

HANSJÜRGEN: Setzen. Aber leise, wenn ich bitten darf. Und benehmt euch ja, wir haben 1. Zuschauer und 2. sind Kinder unter ihnen. Die sehen alles. Ich sehe auch etwas: einen Jung-Gesellen. Vortreten. Ach der Müller, Jens! Das gibt eine Saalrunde...

Hutarbeiter: ... hat sich mit 150 Mark von einem Lehrjahr freigekauft.

HANSJÜRGEN: Da ist wohl Geld im Hause? Nein? Also Hutsprung!

Die Chorsänger legen ihre Hüte übereinander. Darunter baut man ein Brett mit einer Rollen auf, so dass Jens unter Garantie die Hüte umreißt. Inzwischen lenkt der Chorleiter ab.

Jens der Lehrling  beim Hutsprung (Phillip Wanzek 20030721)

HANSJÜRGEN: Hör zu. Ist ganz einfach. Drei Schritte Anlauf – dann springst du über den Haufen. Wenn der Hutstapel umfällt, ist die Saalrunde fällig, wenn nicht – Glück gehabt.

Jens macht den Sprung und reißt natürlich. Jubel im Chor

Chor: Saalrunde –Saalrunde – Saalrunde ... (Serviererinnen bringen Krüge mit Bier und Gläser mit Korn)

HANSJÜRGEN: Ruhe! Erst die Zeremonie! Wo ist das Gesellenstück? Muss ja jeder sehen können, ob er was taugt. Was hat der Bürgermeister dazu gesagt?

Aufnahmezeremonie (20030721)

Jens: Wollte gleich eine Projektteam bilden. Nach Abarbeitung des Maßnahmenkatalogs “Hutpromenade” und unter Ausnutzung aller nicht zugeteilter Fördermittel hat er den Hut seinem kundenorientierten Management-Flow gezeigt. Auch dort wurde entschieden, die Maßname nach ZIS und ZAK zu unterscheiden und auf dem abgekürzten Verwaltungsweg durch das Service-Center an den Verursacher des Hutmoduls zurückzuleiten!

HANSJÜRGEN: Verhutet und verkrempelt - was die in 100 Jahren für einen Mist reden!

Wo ist die Innungslade? Die Kerzen? Muss ich euch alles einzeln aufsagen? Röcke und Hemden zuknöpfen! (Innungslade (spätere Truhe aus dem Museum) und Kerzen werden hereingebracht)

Mit Gunst, Anwesende, hat der Eine oder die Andre etwas gegen den jungen Gesellen vorzubringen? Wer was weiß, melde sich nicht zu früh und nicht zu spät, sonst schadet er sich selbst.

Pause, Blick in die Runde, dann Wenn keiner nichts vorzubringen hat, dann habe ich was: Hinterlege dein Einstandsgeld!

Aufnahmezeremonie (20030721)

Nachdem Jens einen Beutel mit Geld abgelegt hat, tritt ein weiterer Arbeiter aus dem Chor, legt Jens eine Hand auf die Schulter und sagt:

Arbeiter 2: Willst du tun, was ich dir sage, so sprich “Ja”

Jens: Ja!

Arbeiter 2: Ziehe deine Bubenschuhe aus und die Gesellenschuhe an. Gib das deine und fordere das deine. Bring nichts Gutes ab und nichts Schlechtes auf, damit dein Lehrmeister und die Gesellen, auch deine Eltern, eine Freude an dir erleben.

Alle erheben sich mit einem Glas in der Hand und stoßen an:

Aufnahmezeremonie (20030721)

Arbeiter 1: Prost Bruder auf Du und Du, von Ostern bis Pfingsten bin ich dein Meister und du mein Geselle oder du mein Meister und ich dein Geselle. Prost!

Alle trinken auf ex, nur Jens hat noch sein Glas halbvoll. Alle halten die Gläser verkehrt herum, der Chorleiter stimmt nochmals an: mi-mi-mi

N° 10 Witz,Witz Alter Trinkspruch

Witz, Witz, wie der Wind weht
Schwarz, Schwarz, wie der Hahn kräht.
Er hat nicht ausgetrunken
Er trinkt in aller Ruh!

Ende Szene B 3 Szenenblock B Pause

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